Wir haben es wieder getan. Wir haben unseren Haushalt ins Auto geladen, die Hälfte vergessen und ab auf die Autobahn. Immer südwärts, der Sonne hinterher. Der geneigten Leserschaft mag es schon mal, jedenfalls wer das Impressum gelesen hat, begegnet sein. Wir wohnen in der größten Metropole in Süddeutschland. Manche sagen auch, die schönste Stadt Norditaliens. Wegen dem sommerlichen Flair. Oder so. Naja, von zuhause jedenfalls nach genau 20 Kilometer weit der erste Stau. 10 Kilometer bis zur Ausfahrt Holzkirchen. Gemütlicher kann so eine Fahrt nicht beginnen.
Achso. Wir. Das sind… genau wir. Der Einfachheit halber vergeb ich ein paar Namen. Frau B. als meine Frau. Das B steht übrigens für Beifahrerin. Man kann es leider nicht beschönigen, aber sie ist wirklich die schlechteste Beifahrerin der Welt. Jetzt sagen bestimmt alle, nee kann gar nich sein, meine ist die Schlechteste und überhaupt Unterirdischte und blabla… Glaubt es mir einfach. Hätten wir ein Fahrschulauto, wir würden heute noch nicht aus der Tiefgarage sein. Wir sind vorgestern morgen losgefahren… Also Frau B., dann unser gemeinsamer Nachwuchs, jetzt schon seit fast 17 Monaten, Heinz-Rüdiger-Detlev-Nicole. Ja… wir mussten alle Großeltern unterbekommen… Kürzen wir ab: Jan. Und unser Auto. Hat auch einen Namen: Ixi.
Okay, wir waren beim Stau. Jeder Stau hat ein Ende, so auch dieser. Eigentlich haben Staus sogar zwei Enden. Wenn ein Geisterfahrer auf ein Stauende auffährt… Hm… Jedenfalls war dann… nix mehr. Freie Fahrt. Total uninteressant, muss man keinen Speicherplatz im Internet für verschwenden. Will eh keiner lesen. Tempomat auf 140km/h, vor jedem Tunnel eine quieksende Beifahrerin, ein Kind das all seine Sachen von sich wirft und dann lautstark wieder haben will, es sogar schafft, dem Gurt seines angeblich ausbruchsicheren und überhaupt sichersten Kindersitz von Welt, die Funktion zu entziehen. Wir kennen jetzt alle Parkplätze zwischen München und Venedig.
Aber wir sind hier. Hier ist ein Campingplatz in der Nähe von Caorle, nördlich Venedig. Direkt am Meer. In einem Mobile Home. Zwei Zimmer, Küche, Bad, Toilette extra auf fünf Quadratmetern. Plus Terrasse. Da sitz ich grad. Gibt hier nämlich seit diesem Jahr W-Lan. Letztes Jahr gab es das nur untem am Strand. Und ab und zu funktioniert auch mal das Internet. Die Dame an der Rezeption meinte nur, Freitag habe es nicht funktioniert, sonst auch nicht so wirklich, aber wir könnten es ja mal probieren. Macht dann 45 Euro für 14 Tage, danke. Ja… bitte.
Nunja, gestern der erste Tag am Strand. Strahlend blauer Himmel, ziemlich warm und ab ins Meer.
Jan ist erst 17 Monate. In diesen 17 Monaten hat er es aber schon dreimal ans Meer geschafft. Darum hat er da auch eine Menge Spaß:
Heute morgen hat es geregnet, jetzt ist aber wieder schön. Deshalb soll es das auch für den Moment gewesen sein. Hab ja mal gelernt, dass zu viel Text auch gar nicht so gut ist. Langweilt den Leser nur irgendwann…
Bis dahin, danke fürs Lesen.